"Das Buch ist ein Muss für alle, die sich für die neuere Geschichte der Astronomie - hier aus erster Hand erzählt -, die visuelle Beobachtung oder die Entdeckung der Deep-Sky-Objekte interessieren! Das Buch macht großen Spaß - sobald man sich mit den altdeutschen Lettern vertraut gemacht hat." Wolfgang Steinicke, in: Journal für Astronomie, III/2014, S. 43.
„Das Objekt der letzten Nacht ist ein Komet.“ Diese Notiz am 2. August 1786 im Tagebuch von Carolina Lucretia Herschel (1750–1848) dokumentiert den Markstein in ihrem Leben, von dem aus sie aus der Bedeutungslosigkeit der Menge der Frauen ihrer Zeit in die Welt der aufsteigenden Naturwissenschaften befördert wurde.
Von ihrer Mutter zur Weißnäherin ohne Schulbildung bestimmt, vom Vater in der Musik befördert, war es vor allem der ältere Bruder Friedrich Wilhelm (1738–1822), der sie 1772 mit nach Bath im Süden Englands nahm und der heiteren jungen Frau einen erfolgreichen Lebensweg bereitete.
„Caroline Herschel’s Memoiren und Briefwechsel“ enthält Tagebücher und Briefe der berühmten Astronomin, die 1876 in London und New York sowie 1877 in deutscher Übersetzung in Berlin erschienen. In ihrer lebhaften und präzisen Art beschreibt die Autorin ihre Jugend in der Geburtsstadt Hannover, den Weg nach England mit der Notwendigkeit, für den Haushalt der beiden als Musiker und Komponisten erfolgreichen Brüder Friedrich Wilhelm und Alexander zu sorgen, die sich für die Astronomie interessieren und in ihrer Freizeit Fernrohre bauen. Friedrich Wilhelm hilft sie bei seinen nächtlichen Himmelsbeobachtungen, um tagsüber die Beobachtungen zu bearbeiten und zu ordnen.
1781 entdeckt ihr Bruder den Planeten Uranus und steigt 1782 zum Königlichen Hofastronomen auf. Sie selbst erhält mit der Entdeckung des ersten Kometen, dem noch sieben folgen werden, eine feste königliche Apanage.
Nach dem Tod Friedrich Wilhelms bearbeitet sie seine und ihre Arbeiten für die Nachwelt, wofür sie mit der Zugehörigkeit zu wissenschaftlichen Gesellschaften geehrt wird. Diese Bekanntheit führt zu Briefwechseln und Kontakten mit Persönlichkeiten der Zeit, u.a. mit C.F. Gauß, mit A. von Humboldt und mit dem Komponisten Paganini.
“The object of last night is a comet”. This note made by Caroline Herschel (1750-1848) in her diary on 2 August 1786 documents the defining moment in her life when she began to rise above the insignificance of most contemporary women into the ascendant world of science.
Raised by her mother to be a seamstress and without formal education, she was encouraged by her father to practise music. But it was her brother William (1738-1822), who took her with him to his home in the southern English city of Bath in 1772 who offered the cheerful young woman a successful career.
‘Memoir and Correspondence of Caroline Herschel’, published in London and New York in 1876 and in German translation in 1877, contains diary entries and letters written by the famous astronomer. The author gives a lively and exact account of her childhood in Hanover and her journey to England to keep house for her brothers William and Alexander, who worked as musicians but were interested in astronomy and built telescopes in their spare time. Caroline helped William in his regular observations of the sky at night, transcribing and organising his data during the day.
In 1781 her brother discovered the planet Uranus and in 1782 was appointed Astronomer Royal. On the discovery of her first comet – there would be seven more – Caroline received a permanent royal grant.
After William’s death she revised his and her own works and was honoured for this by being elected to various learned societies. As a result of her fame she met and corresponded with important figures of the time such as Carl Friedrich Gauss, Alexander von Humboldt and the violinist and composer Paganini.