Der Raum der Stadt ist nicht nur ein Ort des Konsums, des Verkehrs, des Politischen oder des Wohnens, immer ist er auch ein akustischer Raum: ein Netz von Klängen, Bewegungen und Rhythmen an der Schnittstelle von Öffentlichem und Privatem, Individuellem und Kollektivem. Auf den Spuren der Brüche und Neuverhandlungen überkommener Wahrnehmungsmuster fragt der Sammelband Verortungen / Entortungen: Urbane Klangräume nach anderen Erfahrungsräumen des Urbanen und den Möglichkeiten einer Mikropolitik des Alltags. Vor dem Hintergrund einer zunehmend auch auf Klangdesign abzielenden Ästhetisierung dieses Alltags – beispielsweise umsatzfördernde Hintergrundmusik in Kaufhäusern oder die Eliminierung störender Stimmen in Wohngebieten – stellt sich die Frage nach dem ästhetischen, politischen und ethischen Potential von Sound Art heute in Relation zu Performance und Medienkunst. Was hören wir, wie hören wir und wie setzt uns das Hören in Bewegung oder in Beziehung zu Anderen? Verortungen / Entortungen: Urbane Klangräume greift die Allgegenwart des Klangs im urbanen Raum auf und fragt nach dem Ungehörten im Gehörten, dem Unbekannten im 'allzu' Bekannten. Im Mittelpunkt steht die Frage nach dem ästhetischen und politischen Potential künstlerisch-experimenteller Verhandlungen der Verhältnisse und Erfahrungsformen von Klang und Ort.
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